Erfassungsarbeiten
Mitglieder des NABU Oberhausen wollen sich einen Einblick über das Vorkommen dieser besonders geschützten Säugetiere in unserer Stadt
verschaffen und haben in diesem Jahr mit einer Bestandsaufnahme begonnen.
Das Sammeln von Daten ist gerade bei den Fledermäusen ein langwieriges Unterfangen, da ihr Auffinden sich auf die Nacht beschränkt und dazu nicht immer die Zeit gefunden bzw. der Schlaf geopfert
werden kann. Damit wir aber nicht nur auf die Dämmerungszeit beschränkt sind, wird ein Bat-Detektor genutzt, der es ermöglicht, Fledermäuse zu hören.
Um sich in der Dunkelheit zurechtzufinden, stoßen Fledermäuse unentwegt Schreie aus, deren wiederkommendes Echo ihnen ein „Bild“ ihrer Umgebung verschafft. Man nennt diese Art der Orientierung
deshalb auch Echoortung. Nicht nur ein Hörbild entsteht auf diese Art und Weise, sondern auch die Beute wird so aufgespürt. Diese Schreie werden aber in einem Frequenzbereich ausgestoßen, der für
den Menschen nicht mehr zu hören ist (mit Ausnahme einiger Arten, deren Ruf zum Teil bis zu 16 Khz hinabreicht und somit zumindest von Kindern, deren Gehör noch sehr gut ausgebildet ist,
wahrgenommen werden kann). Der erwähnte Detektor modelliert die Rufe soweit herunter, dass auch der Mensch den Schrei dieser Tiere wahrnehmen kann. Somit lassen sich Jagdreviere aufspüren und
auch eine Artenanalyse ist zum Teil damit möglich, da jede Art einen individuellen Ruf erzeugt.
Die Punkte in unserem Raster werden immer mehr, jedoch wird es noch lange dauern bis unsere Daten ein einigermaßen gutes Bild der Fledermausvorkommen in Oberhausen ergeben.
Helfen Sie mit!!!
Auch sie können einen Beitrag zu den Kartier Arbeiten leisten, indem sie Beobachtungen melden.
Angaben zur Sicht wären von Vorteil, z.B.so:
-wo wurden Fledermäuse gesehen (Stadtteil, Straße usw.)
-wann wurden die Tiere gesehen (Datum, evtl. Uhrzeit)
-wie viele Individuen wurden gesichtet
-Landschaftsstrukturbeschreibung (z.B. im Garten, an der Straße, im Park, in Wald, über einem Gewässer usw.)
-Flughöhe (bodennah, in Baumkronenhöhe, über den Baumkronen)
Quartiere ausfindig machen
Bis jetzt gibt es noch keinerlei Hinweise über Quartiere in unserer Stadt, in denen sich die Fledermäuse aufhalten. Diese können von unterschiedlichster
Natur sein, abhängig von den Vorlieben der jeweiligen Art als auch den jeweiligen Nutzungsbedürfnissen. Fledermäuse folgen einem festen Jahreszyklus. Sie halten Winterschlaf in der insektenarmen,
kalten Jahreszeit. Ab etwa März ziehen die ersten in ein Sommerquartier, meist sogar zuerst in ein Zwischenquartier um. Im Mai –April werden von den Weibchen Wochenstuben gebildet, in denen sie
nach einiger Zeit ihre Jungen gebären. Männchen bilden eigene kleine Gruppen, sind Einzelgänger oder leben am Rande der Wochenstuben. Ab August suchen sie zumeist Paarungsreviere auf, in denen
sie versuchen weibliche Genossen zu locken um diese dann zu befruchten. Je nach Witterung ziehen die Fledermäuse ab etwa Mitte-Ende Oktober oft über ein Zwischenquartier zum Winterschlafplatz. Um
eine Vorstellung zu haben, was sich alles als Unterschlupf eignet werden hier ein paar Beispiele genannt:
Dachböden, Mauerritzen, Verkleidungen am Haus, unter Dachpfannen, Keller, Schuppen, Ställe, Bunkeranlagen, offene Dehnungsfugen an Brücken, zugängige unterirdische Verrohrungen, Höhlen in
Bäumen, abstehende Rinde, Vogelnistkästen und wahrscheinlich noch vieles mehr.
Vieleicht beherbergt der eine oder andere Bürger Fledermäuse in seinem Haus oder Garten und hat diese auch schon bemerkt. In diesem Fall wenden sie sich bitte an den NABU Oberhausen oder direkt
an folgende E-Mail Adressen:
silke.hingmann(at)web(dot)de oder
HKrebber(at)gmx(dot)de
Gerne stehen wir ihnen auch für eventuelle Fragen zur Verfügung.
Wer Fledermäuse sehen und auch hören möchte hat dazu nach den Sommerferien die Gelegenheit, denn dann veranstaltet unsere Ortsgruppe eine Exkursion im Revierpark Vonderort (genaue Terminangabe
bitte aus dem NABU Terminkalender entnehmen).