Schottergärten wirken auf den ersten Blick pflegeleicht und modern, doch sie bringen kaum Leben in den Garten. Reine Steinflächen bieten weder Nahrung noch Schutz für Insekten, Vögel oder kleine Säugetiere und heizen sich im Sommer stark auf, was das Mikroklima zusätzlich belastet. Auch wenn Schotterflächen als „pflegearm“ gelten, sammelt sich zwischen den Steinen trotzdem Schmutz und Unkraut, das regelmäßig entfernt werden muss. Naturnah gestaltete Flächen dagegen brauchen weniger Pflege und sind zugleich lebendig und abwechslungsreich.
Foto: NABU/Stefanie Kinsky
Durch den Rückgang von Wildflächen in der Landschaft sind Lebensräume für Insekten und andere Kleintiere rar geworden. Wenn auch unsere Gärten kahl und steinlastig sind, schränken wir die Vielfalt noch weiter ein. Naturnahe Vorgärten hingegen schaffen wichtige Rückzugsorte, die die Artenvielfalt fördern – und das ohne großen Pflegeaufwand.
Einen Schottergarten umzugestalten, ist einfacher als gedacht! Mit einigen klassischen Steingartenpflanzen wie Sedum (Mauerpfeffer) und Sempervivum (Hauswurz) können Sie ganz leicht neue Akzente setzen. Diese Pflanzen sind äußerst genügsam, wachsen problemlos zwischen Steinen und benötigen kaum Pflege. Sie sind so trockenheits- und hitzeresistent, dass sie nach dem Einpflanzen nur in den ersten Wochen Wasser brauchen.
Der Start ist unkompliziert: Pflanzen Sie Sedum und Sempervivum einfach direkt aus dem Topf zwischen die Steine, drücken Sie die Erde leicht an und gießen Sie die Pflanzen gut an. Die große Auswahl an Arten und Sorten ermöglicht es, genau die Farbtöne und Blattformen zu wählen, die Ihren Garten bereichern. Mit der Zeit breiten sich die Pflanzen von allein aus und verwandeln kahle Steinflächen in ein lebendiges Mosaik aus Blüten und Blättern.
Durch die Umgestaltung Ihres Schottergartens schaffen Sie ein kleines Naturparadies. Viele Sedum- und Sempervivumarten blühen im Frühling und Frühsommer und bieten Bienen und Schmetterlingen eine wertvolle Nahrungsquelle. Auch das Gesamtbild Ihres Gartens gewinnt: Nach der Blüte zeigen die Pflanzen oft faszinierende Blattformen und Farbspiele, die das ganze Jahr über für Abwechslung sorgen.
Ein naturnaher Garten verbessert auch das Mikroklima. Pflanzen spenden Schatten, nehmen Feuchtigkeit auf und kühlen ihre Umgebung durch Verdunstung – so wird Ihr Garten an heißen Tagen angenehmer. Sie helfen zudem, den Pflegeaufwand gering zu halten: Die robusten Pflanzen brauchen keinen Schnitt und vertragen selbst anspruchsvolle Wetterbedingungen.
Indem Sie Ihren Schottergarten zum blühenden Steingarten machen, schaffen Sie also nicht nur ein ästhetisches Highlight, sondern tun auch der Natur einen großen Gefallen.
Foto: Ingo Ludwichowsk, Fetthenne
Hier ist eine Auswahl pflegeleichter und dekorativer Sedum- und Sempervivum-Arten, die sich ideal für die naturnahe Gestaltung eines Schottergartens eignen:
Sedum-Arten (Mauerpfeffer)
Sempervivum-Arten (Hauswurz)
Diese Arten sind nicht nur pflegeleicht und attraktiv, sondern bieten zudem wichtigen Lebensraum und Nahrung für Insekten – ideal für einen lebendigen und umweltfreundlichen Garten.